Von Berlin kommend kam Georg Cantor 1869 nach Halle, wo er bis zu seinem Tode 1918
lebte. 1885 baute er für seine Familie in der Händelstraße 13
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1886 bezog Georg Cantor das von ihm erbaute Haus in der Händelstraße 13,
die damals am Stadtrand von Halle lag. Das Haus ist noch heute im Familienbesitz. |
ein recht großes Haus.
Neben dem Eingang befindet sich eine Gedenktafel, die 1970 von A. Kertész (1929-1974) enthüllt wurde.
Das Haus ist mit einer beliebigen Straßenbahn, die vom zentral gelegenen Markt zum Reileck
fährt, leicht zu erreichen.
Von Cantors Wohnhaus führt ein kurzer Spaziergang von 10-15 Minuten, vorbei an der
Lutherlinde, zu dem kleinen Fiedhof Giebichenstein in der Friedensstraße. Dort ist Cantors Grabstein
aufgestellt, begraben allerdings ist er hier nicht. Sein Grab befand sich auf einem nahe
gelegenen Friedhof, den es heute aber nicht mehr gibt. Auf dem Grabstein (Abb. unten) sind die
Lebensdaten von Georg Cantor, seiner Frau Vally, einiger seiner Kinder und einiger weiterer
Verwandter eingemeißelt.
Im Zentrum der Stadt ist am Universitätsplatz das Melanchthonianum eines der markantesten
Gebäude (Abb. unten)
. Über viele Jahrzehnte hatte die Mathematik hier ihren Hauptsitz. Der Hörsaal A, in
dem Cantor viele seiner Vorlesungen gehalten hat, trägt heute seinen Namen. Gegenüber vom
Melanchthonianum ist das sehr schöne Hauptgebäude der Universität mit den berühmten zwei
Löwen am Eingang. Dort im zweiten Stock stand lange Zeit eine Marmorbüste von Cantor.
Diese Büste
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Die Mamorbüste wurde von dem Bildhauer W. Lobach geschaffen. |
wurde 1915 aus Anlaß seines 70. Geburtstages aufgestellt, das nötige Geld wurde
von Mathematikern in Deutschland, Österreich und Ungarn gesammelt. Leider wurden vor
einigen Jahren aus Sicherheitsgründen sämtliche dort stehenden Büsten entfernt.
In Halle-Neustadt, einem noch neuen Stadtteil von Halle, befindet sich ein Bronzedenkmal, das
vier bekannten Wissenschaftlern gewidmet ist, die alle in Halle gewirkt haben: dem Arzt
Georg Ernst Stahl (1660-1734), dem Archäologen Fiedrich August Wolf (1759-1829), dem
Romanisten Victor Klemperer (1881-1960) und dem Mathematiker Georg Cantor. Das
Denkmal
wurde von G. Geyer geschaffen und 1972 feierlich eingeweiht. Die G. Cantor gewidmete Platte
(Abb. unten)
wurde von A. Kertész entworfen. Es steht an der Nietlebener Straße im Bildungszentrum; man
erreicht es mit einer der Straßenbahnen, die nach Neustad fahren.
Seit Oktober 1994 hat die Mathematik nahe der Heide ein schönes neues Gebäude mit sehr
guten Arbeitsmöglichkeiten. Zu Ehren des größten halleschen Mathematikers wurde es
Georg-Cantor-Haus genannt. Ebenfalls den Namen Georg Cantor trägt übrigens das mathematisch-naturwissenschaftlich orientierte Gymnasium in Halle-Neustadt Muldestraße 3.
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