1. Lebensdaten
1840 Am 11. Dezember 1840 wurde Carl Johannes THOMAE als
erstes von insgesamt zwei Kindern des Schulrektors Karl-August
THOMAE und dessen Ehefrau Emilie geb. GUTSMUTHS in Laucha/Unstrut
geboren. Durch eine ausgeprägte körperliche Schwäche verliefen die
ersten vier Jahre seiner Kindheit lebensbedrohlich.
1845 Mit fünf Jahren wurde THOMAE Schüler des Lehrers CRAHMANN in der Elementarklasse in Laucha. Später wurde er vom Lehrer SCHARF unterrichtet. Mit neun Jahren kam er in den Unterricht seines Vaters, der in Laucha eine bedeutende Persönlichkeit darstellte.
1845 Besuch des Domgymnasiums Naumburg. Förderung über den Lehrplan hinaus durch seinen Lehrer Prof. Moritz HÜLSEN (1811-1874). Die Einschätzung für THOMAE weist ausdrücklich auf seine Ausbildung in höherer Mathematik hin. Für seine hervorragenden Leistungen im Fach Mathematik erhielt THOMAE ab dem
15.10.1860 ein Sonderstipendium.
1861-1862 Studium der Mathematik an der Universität Halle.
Vorlesungen bei E. HEINE und C. G. NEUMANN. Heine motivierte den
Studenten THOMAE für die Funktionentheorie.
1862-1864 Studium in Göttingen. Wegen der Krankheit RIEMANNs
war THOMAE auf SCHERING angewiesen. Er arbeitete zusammen mit Paul
GORDAN (1837-1912) die Vorlesungen RIEMANNs durch.
1864 promovierte THOMAE bei SCHERING.
1864 Studium in Berlin. Vorlesungen bei Weierstrass über
Elliptische Functionen (zwei Semester).
1865-1867 In dieser Zeit befand sich THOMAE in Laucha und
schrieb einige mathematische Aufsätze, die in Göttingen innerhalb
des Habilitationsgespräches eingereicht wurden. Sie wurden als
"tüchtig" eingeschätzt.
1866 Habilitation an der Universität Göttingen. Thema: Über
die Einführung idealer Zahlen. Es folgten an der Universität die
ersten Vorlesungen: Theorie der Determinanten und Differential-
und Integralrechnung. Teilnehmer am böhmischen Feldzug
(Münchengrätz, Königgrätz, Preßburg). Nach Beendigung des Krieges
kehrte er nach Göttingen zurück.
1867 Privatdozent an der Universität Halle. Habilitation.
Titel der eingereichten Habilitationsschriften: (i) De
propositione quadam Riemanniana in analysi, (ii) Über die
Differentialgleichungen für die Module der Abelschen Integrale.
1872 a. o. Prof. an der Universität Halle. In der halleschen
Zeit hielt THOMAE 30 Vorlesungen. Diese Vorlesungen setzten sich
wie folgt zusammen:
- 40,0% Differential- und Integralrechnung
- 19,8% Geometrie
- 18,8% Funktionentheorie
Alle anderen Vorlesungen spielten nur eine untergeordnete Rolle.
1874 Ordentlicher Prof. an der Universität Freiburg i. B.
THOMAE war dort Nachfolger von Paul du BOIS-REYMOND (1831-1889).
1874 Heirat in Balgstädt (nahe Laucha) mit Anna UHDE.
1875 Geburt des Sohnes Walter am 5. November. Die Mutter
stirbt fünf Tage später an den Folgen der Geburt.
1879 Ordentlicher Professor an der Universität Jena. THOMAE
war hier Nachfolger von Karl SNELL (1806-1878), Schwiegervater von
Ernst ABBE (1840-1905). Aufbau des mathematischen Seminars,
welches er im Wechsel mit Gottlob FREGE (1848-1925) leitete.
1884 THOMAE wird Dekan der philosophischen Fakultät.
1888 THOMAE wird zum Rektor gewählt.
1891 THOMAE wird Dekan der philosophischen Fakultät.
1892 THOMAE heiratet Sophie PRÖPPER in Jena.
1893 Tochter Susanne THOMAE wird geboren. Sie arbeitet
später in Jena als Gesangslehrerin. Sohn Walter studierte
Kunstwissenschaft.
1898 THOMAE wird Dekan der philosophischen Fakultät.
1901 THOMAE wird zum Rektor gewählt.
1905 THOMAE wird Dekan der philosophischen Fakultät.
1914 THOMAE tritt in den Ruhestand.
1921 THOMAE stirbt am 1. April nach kurzer Krankheit.
2. Lehrtätigkeit in Halle
THOMAE begann seine Lehrtätigkeit an der Universität Halle als
Privatdozent im Sommersemester 1867. Er wurde in Halle am 30.
April zum a. o. Prof. berufen. Nach dem Sommersemester 1874
verließ THOMAE Halle, weil er einem Ruf nach Freiburg i. B.
folgte.
CANTOR und THOMAE führte zu unterschiedlichen Zeiten der Weg nach
Halle. CANTOR blieb nach seiner Dissertation noch in Berlin. 1868
legte er die Staatsprüfung für das höhere Lehramt ab und wechselte
schließlich 1869 nach Halle. Im Sommersemester 1869 begann er
seine Lehrtätigkeit an der Universität. Vermutlich kannten sich
CANTOR und THOMAE bereits aus der Zeit in Berlin. Die Anzahl der
Mathematik- und Physikstudenten war zu diesem Zeitpunkt (1864) mit
50 Immatrikulierten sehr gering, wenn man sie mit der
Gesamtstudentenzahl (2000) vergleicht.
Im Februar 1871 richtete THOMAE ein Gesuch an das Ministerium, ihm
das Extraordinariat zu übertragen. In der Stellungnahme der
Fakultät wurde beantragt, THOMAE und CANTOR gleichzeitig zu
berufen. THOMAE wurde am 30. April und CANTOR am 16. Mai 1872
berufen. THOMAE erhielt ein Gehalt von 500 Talern, während CANTOR
zunächst ohne Gehalt leben mußte. Erst im Sommersemester 1873
wurde CANTOR ein Gehalt von 400 Talern bewilligt, nachdem er mit
der Niederlegung des Ordinariats gedroht hatte.
Der Mathematiker H. A. SCHWARZ (1843-1921) erscheint beim Studium
der großen Stationen von CANTOR und THOMAE oft. Diese Kontakte
betreffen nicht nur die Berliner und hallesche Zeit, sondern sind
bis 1910 nach Jena zu verfolgen. Enge Beziehungen existierten
nachweislich zwischen CANTOR und SCHWARZ in Berlin. Der Wechsel
von THOMAE und SCHWARZ nach Halle erfolgte so, daß beide gemeinsam
mit den Vorlesungen im Sommersemester 1867 begannen. Mit dem
Weggang von SCHWARZ im Wintersemester 1868/69 blieb das
Extraordinariat zunächst unbesetzt. Erst 1872 wurde es, wie
beschrieben, besetzt.
In der Zeit von 1867 bis 1874 wurde an der Universität Halle der
Vorlesungsbetrieb von folgenden Lehrern getragen:
- o. Prof. Eduard HEINE
- o. Prof. Otto August ROSENBERGER (1800-1890)
- a. o. Prof. Hermann Amandus SCHWARZ Sommersemester 1867 bis
Wintersemester 1868/69
- Privatdozent Dr. Carl Johannes THOMAE (ab 1872 a.o.Prof.)
- Privatdozent Dr. Georg CANTOR (ab Sommersemester 1869 bis weit über
den untersuchten Zeitraum an der Universität, ab 1872 a.o. Prof.;
ab 1879 o.Prof.)
Professor ROSENBERGER wollen wir bei unseren weiteren
Untersuchungen unberücksichtigt lassen, da er zum größten Teil
astronomische Vorlesungen hielt. Die wenigen mathematischen
Vorlesungen ROSENBERGERs waren wenig oder gar nicht von Studenten
besucht.
Auf HEINEs Schultern ruhten die Gebiete Analytische Mechanik,
Theorie und Anwendung des Potentials, Algebraische Analysis,
Zahlentheorie, Algebra und Reihenlehre, Bestimmte Integrale,
Trigonometrische Reihen und Theorie der Wärme.
Die Schwerpunkte im Vorlesungsbetrieb bei SCHWARZ beinhalteten
Differential- und Integralrechnung, Analytische Geometrie,
Elliptische Funktionen und Variationsrechnung.
THOMAE las Differential- und Integralrechnung, Synthetische
Geometrie, Über hypergeometrische Reihe, Determinanten,
Analytische Mechanik, Optik, Elliptische Funktionen, Analytische
Geometrie und Komplexe Funktionen.
CANTOR las Abelsche Gleichungen, Analytische Geometrie,
Differential- und Integralrechnung, Theorie der elliptischen
Funktionen, Analytische Mechanik, Theorie der Determinanten und
Über die Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Während die Vorlesung Differential- und Integralrechnung, die aus
zwei Teilen bestand, 1867 und 1868 durch THOMAE und SCHWARZ
aufgeteilt war, las ROSENBERGER nach dem Weggang von SCHWARZ diese
Vorlesung allein (1869). Diese bedeutende Vorlesung besuchten
allerdings nur 4 Studenten, während bei SCHWARZ und THOMAE
immerhin 20 Studenten hörten. Im Sommersemester 1870 teilten sich
THOMAE (1. Teil) und CANTOR (2. Teil) diese Vorlesung. In den
Jahren 1871, 1872 und 1873 wechselte ROSENBERGER jeweils mit
THOMAE und CANTOR in diesen Vorlesungsteilen.
THOMAE hielt in Halle genau 30 Lehrveranstaltungen (vom
Sommersemester 1867 bis Sommersemester1874). Das Vorlesungsvolumen
betrug 96h. Die Vorlesung Differential- und Integralrechnung hatte
mit fast 40% den größten Anteil. Es folgten Zahlentheorie
(15,9%) und Funktionstheorie (13,6%).
SCHWARZ hielt in Halle genau 11 Lehrveranstaltungen (vom
Sommersemester 1867 bis Wintersemester 1868/69). Er hatte in
dieser Zeit 171 Hörer. Das Vorlesungsvolumen betrug 32h. Die
Geometrievorlesungen bildeten mit 37,5% den größten Anteil. Es
folgten Differential- und Integralrechnung (31,3%) und
Funktionentheorie (15,6%).
CANTOR hielt in Halle genau 23 Lehrveranstaltungen (vom
Sommersemester 1869 bis Sommersemester 1874). Er hatte in dieser
Zeit 305 Hörer. Das Vorlesungsvolumen betrug 77h. Die
Geometrievorlesungen bildeten mit 35,1% den größten Anteil. Es
folgten Differential- und Integralrechnung (28,6%), Analytische
Mechanik (16,9%) und Funktionentheorie (9,1%).
Vorlesungstunden je Woche und Anzahl der Hörer
bei THOMAE, HEINE, SCHWARZ und CANTOR (SS=Sommersemester,
WS=Wintersemester)
| Vorlesungsstunden | Hörer |
| Thomae | Heine | Schwarz | Cantor | Thomae | Heine | Schwarz | Cantor |
SS67 | 4 | 8 | 6 | - | 11 | 30 | 20 | - |
WS67/68 | 7 | 2 | 8 | - | 15 | 5 | 70 | - |
SS68 | 7 | 5 | 10 | - | 12 | 3 | 63 | - |
WS68/69 | 7 | 6 | 8 | - | 20 | 45 | 25 | - |
SS69 | 4 | 6 | - | ? | 9 | 25 | - | 22 |
WS69/70 | 7 | 6 | - | 6 | 11 | 30 | - | 31 |
SS70 | 8 | 6 | - | 11 | 23 | 22 | - | 17 |
WS70/71 | - | 6 | - | 6 | - | 18 | - | 4 |
SS71 | 5 | 6 | - | 8 | ? | 10 | - | 3 |
WS71/72 | 11 | 6 | - | 6 | 24 | 24 | - | 26 |
SS72 | 5 | 6 | - | 7 | 28 | 40 | - | 30 |
WS72/73 | 5 | 6 | - | 7 | 24 | 18 | - | 48 |
SS73 | 5 | 6 | - | 7 | 38 | 47 | - | 46 |
WS73/74 | 11 | 7 | - | 6 | 42 | 48 | - | 42 |
SS74 | 5 | 6 | - | 7 | 31 | 38 | - | 45 |
Es ist sehr schwierig, diese vier Mathematiker, die im
untersuchten Zeitraum die Hallesche Mathematik entscheidend
prägten, zu vergleichen. Die größte Anzahl von Hörern hatte HEINE
im Wintersemester 1873/74 mit 43 in seiner Vorlesung Algebra und
Reihenlehre. Ebenso waren auch seine Vorlesungen für Zahlentheorie
äußerst gut besucht (über 30 Zuhörer). THOMAE hatte zu Beginn
seiner Privatdozentenzeit wenig Hörer. Erst mit dem Sommersemester
1870 trat ein merklicher Hörerzulauf ein. Bei CANTOR verhielt es
sich insgesamt ähnlich. Die Vorlesungen bei SCHWARZ waren immer gut besucht.
Da die einzelnen Vorlesungen wesentliche Unterschiede im Umfang
aufweisen und außerdem in ihrer Bedeutung für die Mathematik sehr
verschieden sind, kommt eine objektive Einschätzung der Studenten
je Vorlesung nicht in Frage. Verläßt man jedoch den Boden der
Objektivität und berechnet die Anzahl der Studenten je
Lehrveranstaltung arithmetisch, so kommt man bei SCHWARZ auf 16,
bei HEINE auf 15, bei CANTOR auf 13 und bei THOMAE schließlich auf
11 Studenten je Vorlesung.
Die genaue Verteilung der Lehrveranstaltungen habe ich unter
Berücksichtigung der Gesamtstundenzahl und der Anzahl der
Lehrveranstaltungen für die vier Mathematiker untersucht. Die
Analyse der obigen Tabelle führt zu folgenden Ergebnissen:
- HEINE hatte bis auf das Sommersemester 1867 und Wintersemester 1867/68 ein
konstantes Vorlesungspensum von 6h je Woche.
- SCHWARZ hatte im Sommersemester 1867 noch 6h je Woche und steigerte dies
bis zum Maximum von 10h je Woche.
- CANTORs Vorlesungspensum war Schwankungen ausgesetzt. Das Maximum
erreichte er 1870 im Sommersemester. Allerdings war sein Minimum in
der Regel nicht kleiner als der Durchschnitt von Heine.
- THOMAE hatte zwei Maxima: a) Wintersemester1871/72 und b) Wintersemester 1873/74. Dabei ist zu
bemerken, daß THOMAE im Wintersemester 1870/71 keine
Lehrveranstaltung hatte. Die Maxima bei THOMAE sind kein Zufall.
Kurz vor dem Sommersemester 1871 richtete er sein Gesuch für die
Besetzung des Extraordinariats an das Ministerium und kurze Zeit
darauf erhöhte er die Vorlesungstätigkeit auf einen Umfang, der in
diesen Jahren in Halle ohne Beispiel blieb.
Die beidseitige Beförderung von THOMAE und CANTOR ging auf einen
Vorschlag von HEINE zurück (1869).
Das große Arbeitspensum, die Zunahme der Hörer, das Erscheinen der
ersten großen Veröffentlichungen und die Vielseitigkeit der
Vorlesungsgebiete von THOMAE bauten einen Ruf auf, der auch über
die Grenzen von Halle hinaus aufgenommen wurde. So wurde es für
THOMAE in der Tat eine große Auszeichnung, daß er am 26. Juni 1872
auf der Berufungsliste der Universität Erlangen an zweiter Stelle
(hinter Felix Klein, der die Berufung annahm) stand. Das zweite
Maximum 1873/74 war die Ankündigung der Tatsache, daß THOMAE auf
der Berufungsliste der Universität Greifswald erschien, wo
allerdings sein Namensvetter W. THOMÈ (1841-1910)
den Sieg errang. THOMAE erreichte aber noch im gleichen Jahr der
Ruf nach Freiburg i.B. als Ordinarius und Nachfolger von Paul du
BOIS-REYMOND (1831-1889).
3. THOMAE und die Funktionentheorie
THOMAE wurde vor allem durch HEINE während seines Studiums in
Halle (1861/62) zur Funktionentheorie geführt. HEINE, der in
Berlin bei P. G. LEJEUNE-DIRICHLET (1805-1859) studierte, hatte
auch in seiner Zeit als Ordinarius in Halle noch enge Beziehungen
zur Berliner Schule. THOMAEs physikalische Neigungen wurden durch
Carl G. Neumann in Halle gefördert. Er hörte bei ihm die Vorlesung
Theorie des Potentials. Die Studienzeit in Halle bildete damit die
Grundlage für die Vielseitigkeit THOMAEs in seiner Lehrtätigkeit
an den Universitäten Göttingen, Halle, Freiburg i. B. und Jena.
Carl G. NEUMANN muß in diesem Sinne zur Königsberger Schule
gezählt werden, da seine Wurzeln in Forschung und Lehre bei C. G.
J. JACOBI (1804-1851) und F. NEUMANN (1798-1895) zu finden sind.
Mit dem Studium in Halle war zwar die Richtung für THOMAEs
mathematische Entwicklung festgelegt, das tiefe Verständnis der
Funktionentheorie holte er sich aber beim Studium in Göttingen
1862 bis 1864. Riemann las zwar in dieser Zeit keine Vorlesungen
mehr, aber gemeinsam mit GORDAN arbeitete er die
Vorlesungsmitschriften der Riemannvorlesungen durch. Bei
auftretenden Fragen waren beide auf SCHERING angewiesen, der
Riemann vertrat. Die Grundlage der mathematischen Arbeit bildete
hier "Riemanns Einführung in die Funktionentheorie".
THOMAE gab diese Vorlesung später dreiunddreißig Mal in seinen
eigenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen als Quelle an. Er
bezeichnete sich selbst als Riemannschüler, obwohl er selbst bei
Riemann nie hörte. Sein Lehrbuch "Abriß einer Theorie der
komplexen Funktionen und der Thetafunktionen einer
Veränderlichen", Halle 1870, ist sehr eng an die Riemannsche
Funktionentheorie angelehnt. Der Aufbau wird geometrisch
vollzogen.
Das Studium der Funktionentheorie bei WEIERSTRASS in Berlin (1864)
gab THOMAE für seine eigene wissenschaftliche Arbeit neue Impulse.
Der Aufbau der Funktionentheorie wird hier analytisch vollzogen
(analytische Fortsetzung, Funktionselemente). Die geometrische
Anschauung ist hier sekundär. Auffallend und für die weitere
Entwicklung von großem Einfluß war die mathematische Strenge, mit
der Weierstrass seine Theorie aufbaute. Die sogenannte
"Epsilontik" als Grundmethode der Grenzwertuntersuchungen von
Reihen spielte die entscheidende Rolle.
Es ist schon höchst interessant, wie bei THOMAE sowohl Elemente
der geometrischen Funktionentheorie (nach Riemann) als auch
Elemente der Funktionentheorie (nach Weierstrass) vereinigt und
verarbeitet wurden. THOMAE schreibt dazu in seiner Ankündigung des
Lehrbuchs "Elementare Theorie der analytischen
Funktionen", Halle 1880:
Nimmt man als Grundlage der Theorie der Funktionen einer
komplexen Veränderlichen die bekannte partielle
Differentialgleichung, welcher solche Funktionen Genüge leisten,
und durch welche sie mit Zuhilfenahme gewisser
Stetigkeitsbedingungen definiert werden, so ist im Grunde zur
Erreichung voller Strenge eine erschöpfende Darstellung oder
vollendete Kenntnis der Integralrechnung unerläßlich. Die
Schwierigkeiten aber, welche in den Rechnungsarten der
Infinitesimalrechnung stecken, sind vielfach so verborgen, daß es
schon als eine ruhmvolle Tat der neueren Zeit anzusehen ist, sie
entdeckt und noch mehr, sie großen Teils überwunden zu haben. Die
von der partiellen Differentialgleichung ausgehende Methode der
Untersuchung analytischer Funktionen imponiert durch ihre
Allgemeinheit, und dadurch, daß sie den Zusammenhang der Theorie
mit mehreren Zweigen der Physik und mit der Geodäsie in helles
Licht stellt. Das analytische Resultat aber, was erreicht wird,
besteht darin, daß die so definierten Funktionen stets durch
Potenzreihen darstellbar sind. Der Gedanke wird hierdurch nahe
gelegt, die Theorie der komplexen Funktionen so weit als möglich
ohne alle Anwendung der Differential- und Integralrechnung auf
ihre Darstellung durch Potenzreihen zu gründen, die Funktionen
gleich von vornherein und nur durch derartige Reihen zu
definieren...
Der Mathematiker Heinrich LIEBMANN (1874-1939) bemerkt dazu:
Von wem stammt dieser Satz? Nicht von Weierstrass, auch aus keiner
Arbeit seiner namhaftesten Bekenner, der die Lebenskraft dieses
Wahlspruches von immer neuen Seiten gezeigt hat, sondern - von dem
Riemannschüler THOMAE.
Der Mathematiker Otto STOLZ (1842-1905) bemerkt im gleichen
Zusammenhang:
Da indes keine zusammenhängende Theorie dieser
(nach Weierstrass) Theorie existiert, so wird man dem Verfasser
nur Dank wissen, daß er auf eigene Hand eine derartige Bearbeitung
der Elemente der Funktionentheorie unternommen hat. Was Strenge
der Begründung betrifft, so ist das Werk von THOMAE an der Spitze
geblieben.
4. Doktoranden und ihre Dissertationen
An der Universität Freiburg i. B.: |
1875 | Schaefer, Heinrich | ? (Thema aus dem Gebiet der
analytischen Geometrie) |
1876 | Ostwald, Johannes | Die Bewegung eines Punktes auf der
Oberfläche eines homogenen Rotationsellipsoiden, wenn dessen Masse
den Punkt nach dem Newtonschen Grundgesetz anziehe |
1878 | Neumann, L. | Die Bewegung
eines materiellen Punktes auf der Oberfläche einer Kugel, wenn die
Masse der Kugel den Punkt nach dem Newtonschen Gesetze anzieht |
1878 | Baumann, Otto | ? (Funktionentheoretisches Thema) |
1878 | Kroeber, Karl | ? (Thema zur Theorie der Flächen zweiter Ordnung) |
An der Universität Jena: |
1881 | Ziemer, Ernst | Zwei Schwerpunktkurven der
Kreisfläche |
1881 | Sellentin, Richard | Über die Rouletten des sphärischen
Antiparallelogramms |
1881 | Schaeffler, Joh. | Tangentialkegel der Fläche zweiter Ordnung
(abgelehnt) |
1881 | Dietrich, Richard | Über die Darstellung der Wurzeln der algebraischen
Gleichungen etc. |
1881 | Mischer, Rudolph | Über die zweite
Lagrange Form des d`Alembertschen Prinzips |
1881 | Sarantopoulos, Georg | Über die Bogenlänge der Fußpunkte-Kurven und
Roll-Kurven |
1881 | Lefler, Friedrich | Über ein Integral und seine
Umkehrung
| 1881 | Zimmermann, Otto | Das logarithmische Potential einer
gleichseitig-dreieckigen Platte |
1881 | Fordemann, Adolf | Geometrische Betrachtungen über algebraische
Gleichungen |
1881 | Meyer, August | Längenmaßsysteme des Altertums in geschichtlicher
Entwicklung (abgelehnt) |
1881 | Hoch, Julius | Über das Apollonische Problem (abgelehnt) |
1882 | Hossfeld, Carl August | Konstruktion des Kegelschnitts aus fünf zum Teil
imaginären Kurvenelementen |
1883 | Hoyer, Ernst | Die Bewegung zweier materieller Punkte in zwei
parallelen Ebenen
| 1883 | Trognitz, Bernhard | Über einige Kurven auf dem Rotationsellipsoid
der Kugel und der Marcartonschen Projektionsebene bei konformem Zusammenhang dieser Flächen untereinander |
1884 | Rudolph, Paul | Einem Kegelschnitt ein- und umschriebene gleichseitige
Dreiecke |
1884 | Heiland, Bernhard | Über kardioidische Zentralbewegung |
1885 | Danitsch, Demetrius | Die konforme Abbildung des elliptischen
Paraboloids auf die Ebene |
1885 | Berthold, Richard | Über den Umdrehungskegel, welcher ein System dreier
konjugierter Durchmesser eines dreiachsigen Ellipsoids enthält (abgelehnt) |
1885 | Rückoldt, Karl | Über das logarithmische Potential einer
halbkreisförmigen Platte und über eine damit im Zusammenhang stehende konforme
Abbildung |
1885 | Gauger, Franz | Über die Influenz eines elektrischen Massenpunktes auf
einem Konjunktor der die Gestalt einer Fresnelschen
Elastizitätsoberfläche hat |
1886 | Hahn, Amadeus | Die Ergänzung von Kegelflächen dritten Grades durch
Leitgeraden und Leitkurven (abgelehnt) |
1888 | v. Czervinski, Eugen | Zur Theorie der algebraischen Kurven
(abgelehnt) |
1888 | Straubel, Rudolf | Bezeichnung der Frauenhoferschen Beugungserscheinungen
durch Randintegrale |
1889 | Reinhold, Max | Der analytische Zusammenhang zwischen den Kräften der
relativen Bewegung und denen der absoluten Bewegung - eine Erörterung des
Coriolischen Theorems (abgelehnt) |
1890 | Tuch, Theodor | Eine Cremonasche Punkt-Gerade-Verwandtschaft zweiter
Ordnung |
1890 | Sack, Pius | Über Kreisbündel zweiter Ordnung |
1891 | Henschel, Albert | Versuch einer räumlichen Darstellung komplexer ebener
Gebilde |
1892 | Oppenheimer, Hermann | Anwendungen des Amesederschen Nullsystems |
1892 | Penzold, Eduard | Bestimmung der Lichtmenge, welche ein Ellipsoid von
einem leuchtenden Punkt empfängt, wenn er teilweise von einem anderen Ellipsoid beschattet wird |
1894 | Beinhorn, Johannes | Über extreme Formen (abgelehnt) |
1895 | Cullis, Cuthbert | Die Bewegung durchlöcherter Körper in einer
inkompressiblen Flüssigkeit |
1895 | Liebmann, Heinrich | Die einzweideutigen projektiven
Punktverwandtschaften der Ebene |
1897 | Fricke, Johann Heinrich F. | Über ebene Kurven dritter Ordnung,
welche durch die imaginären Kreispunkte gehen |
1898 | Boegehold, Hans | Historisch-kritische Darstellung der Konstruktion der
Fläche zweiter Ordnung aus neun Punkten. |
1902 | Greiner, Albert | Über orthogonale Invariationen der Kurven dritter
Ordnung mit unendlich fernen Doppelpunkten und ihre geometrische Darstellung | 1904 | Nauenberg, Julius | Die konforme Abbildung eines Flächenstücks (abgelehnt) | 1904 | Boegehold, Franz | Ableitung einiger Eigenschaften des
Kegelschnittbüschels |
1905 | Bähr, Ernst | Abbildung eines zweifach zusammenhängenden Bereichs auf ein
Rechteck und einen Kreisring |
1906 | Durhold, Paul | Kreisbündel 6. Ordnung |
1908 | Güntzel, Ferdinand Georg F. | Über Gruppierungen und Realitätsverhältnisse
gewisser Punkte bei Raumkurven 4. Ordnung erster Spezies
| 1911 | Freibich, Max | Über die Polarkurve zum Steinerschen Strahlenbüschel |
1912 | Classe, Werner | Über ein spezielles Strahlenbüschel 3. Ordnung |
5. Schriftenverzeichnis
Selbstständig erschienene Schriften (Lehrbücher):
- Theorie der ultraelliptischen Funktionen und Integrale erster und zweiter Ordnung. Halle 1865.
- De propositione quadam Riemanniana in analysi. Halle 1867.
- Abriß einer Theorie der komplexen Funktionen und der Thetafunktionen einer Veränderlichen. Halle 1870.
- Abriß einer Theorie der komplexen Funktionen und der Thetafunktionen einer Veränderlichen. Zweite vermehrte Auflage. Halle 1873.
- Geometrie der Lage. Halle 1873.
- Einleitung in die Theorie der bestimmten Integrale. Halle 1875.
- Über eine Funktion, welche einer linearen Differential- und Differenzengleichung vierter
Ordnung Genüge leistet. Halle 1875.
- Sammlung von Formeln, welche bei Anwendung der elliptischen und Rosenhainischen Funktionen gebraucht werden. Halle 1876.
- Über eine spezielle Klasse Abelscher Funktionen. Halle 1877.
- Über eine spezielle Klasse Abelscher Funktionen vom Geschlecht 3. Halle 1879.
- Elementare Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veränderlichen. Halle 1880.
- Abriß einer Theorie der Funktionen einer komplexen Veränderlichen und der Thetafunktionen.
Dritte, erheblich vermehrte Auflage. Halle 1890.
- Die Kegelschnitte in rein projektiver Behandlung. Halle 1893.
- Elementare Theorie der analytischen Funktionen einer komplexen Veränderlichen. Zweite erweiterte und
umgearbeitete Auflage. Halle 1898.
- Sammlung von Formeln und Sätzen aus dem Gebiete der elliptischen Funktionen nebst Anwendungen. Leipzig 1905.
- Grundriß einer analytischen Geometrie der Ebene. Leipzig 1906.
- Vorlesungen über bestimmte Integrale und die Fourierschen Reihen. Leipzig 1908.
Aufsätze und Abhandlungen:
- Die allgemeine Transformation der
Thetafunktionen mit beliebig vielen Variablen. Göttingen, Kästner
1864.
- Les series Heineennes superieures. Annali di Matematica pura ed applicata, Serie Ila (105-138).
- Bestimmung von d lg Theta $(0,0,0,...0)$ durch die Klassenmoduln.
Journ. für reine und angewandte Mathematik Bd. 66, 92-96.
- Die Rekursionsformel $(B + An) {\cdot} Y(n) + (B' - A'n) {\cdot} Y(n+1) + (B'' + A''n) {\cdot} Y(n+2) = 0.$
Zeitschr. für Math. und Phys. 14, 349-367. 1869.
- Beiträge zur Theorie der HEINEschen Reihe. Crelles J. 70,258-281. 1869.
- Beitrag zur Funktion P. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 14, 48-61. 1869.
- Über die höheren hypergeometrischen Reihen. Math. Ann. 2, 427-444. 1870.
- Beitrag zur Bestimmung von Theta(0,0,...0) durch die Klassenmoduln algebraischer Funktionen.
Crelles J. 71, 201-222. 1870.
- Les series Heineennes superieures. Annali di Matematica (2) 4, 105-138.
- Integration der Differentialgleichung $(n + k + 1) (n + l + 1) D™Y (n) + (a + bn) D Y (n) + c Y (n) = 0.$
Zeitschr. f. Math. u. Phy. 16, 146-158, 428-439.
- Darstellung des Quotienten zweier Thetafunktionen, deren Argumente sich um Drittel ganzer Periodizitätsmoduln
unterscheiden, durch algebraische Funktionen. Math. Ann. 6, 603-612.
- Sur les limites de la convergence et de la divergence des series infinies a termes positifs. Annali di mat.
(2) 5, 121-129.
- Bemerkung über Fouriersche Reihen. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 17, 78-82.
- Beitrag zur Theorie der Abelschen Funktionen. Crelles J. 75, 224-254.
- Eine Abbildungsaufgabe. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 18, 401-406.
- Integration einer linearen Differentialgleichung zweiter Ordnung durch Gaußsche Reihen. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 19, 273-286.
1874.
- Herleitung einer integrablen Differentialgleichung mittels der Liouvilleschen Methode der Differentiation mit
beliebigem Zeiger. Gött. Nachr. 1874. 249-283.
- Die partielle Integration. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 20, 475-478. 1875.
- Über die Reduktion des elliptischen Integrals $\int(\sin amu)^{2r}\,du$. Crelles J. 81, 81-92. 1875.
- Zur Definition des bestimmten Integrals durch den Grenzwert einer Summe. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 21, 224-227. 1876.
- Ein Fall, in welchem eine bestimmte Differentialgleichung integriert werden kann. Zeitschr.
f. Math. u. Phy. 21, 100-115. 1876.
- Über ein Integral von Gauß, welches die Verknotungen zweier geschlossenen Kurven im Raum zählt.
Freib. Ber. 7. 1876.
- Über die einem Dreieck eingeschriebene und die umbeschriebene Ellipse. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 21, 137-139. 1876.
- Über die Identität ${\displaystyle\int_k^t}\frac{\sqrt[3]{t'-t}\,dz}{\sqrt[3]{(z-k)(z-k')(z-t)^2(z-t')^2}}+
{\displaystyle\int_k^t}\frac{\sqrt[3]{k'-k}\,dz}{\sqrt[3]{(z-k)(z-t')(z-k)^2(z-k')^2}}=0$. Gött. Nachr. 1877. 223-228.
- Über bestimmte Integrale. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 23, 67-68. 1878.
- Über elliptische Integrale. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 23,
406-409.1878.
- Sätze aus der Funktionentheorie. Gött. Nachr. 1878. 466-468.
- Ein Beispiel einer unendlich oft unstetigen Funktion. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 24, 64. 1879.
- Über spezielle Funktionen, die durch eine Reihe dargestellt werden. Crelles J. 87, 26-74. 1879.
- Konvergenz der Thetareihen. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 25, 43-44. 1880.
- Das Reziprozitätsgesetz. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 26, 134-135. 1881.
- Elementare Behandlung der hypergeometrischen Reihe. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 26, 314-333. 1881.
- Über die algebraischen Funktionen, welche zu gegebenen Riemannschen Flächen gehören. Math. Ann. 18, 443-447. 1881.
- Elementare Behandlung der hypergeometrischen Reihe (Fortsetzung). Zeitschr. f. Math. u. Phy. 27, 41-56. 1882.
- Über elliptische Integrale 2. Gattung. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 27, 179-180. 1882.
- Über spezielle elliptische Funktionen. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 27, 181-189. 1882.
- Integrale zweiter Gattung. Crelles J. 93, 69- 80. 1882.
- Integrale zweiter Gattung. Crelles J. 94, 241-251. 1883.
- Die Konstante der linearen Transformation der Thetafunktionen. Gött. Nachr. 1883, 194-198.
- Bemerkung über die Gaußsche Reihe. Gött. Nachr. 1884, 493-496.
- Berechnung der Moduln Rosenhainscher Thetafunctionen. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 29. 117-119. 1884.
- Das ebene Kreissystem und seine Abbildung auf den Raum. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 29, 284-305. 1884.
- Über eine einfache Aufgabe aus der Theorie der Elastizität. Leipz. Ber. 1885, 399-418.
- Weitere Untersuchungen über den elastischen Kreiszylinder. Leipz. Ber. 1886, 186-198.
- Bemerkung über Thetafunktionen vom Geschlecht 3. Leipz. Ber. 1887, 100-111.
- Über Integrale zweiter Gattung. J. f. Math. 101, 326-336. 1887.
- Über Kurven, deren Punkte mehreren Parameterwerten entsprechen. Leipz. Ber. 41, 365-377. 1889.
- Einige Beziehungen zwischen höheren hypergeometrischen Reihen. Leipz. Ber. 43, 459-480. 1891.
- Über elliptische Integrale dritter Gattung. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 36, 123-128. 1891.
- Über Thetafunktionen, deren Argumente einem System von Drittelperioden gleich sind. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 46, 41-44. 1891.
- Über eine Funktion für singuläre Werte ihrer Parameter. J. f. Math. 110, 78-103. 1892.
- Lineare Konstruktion einer Fläche zweiter Ordnung aus neun Punkten. Leipz. Ber. 44, 543-555. 1892.
- Über die Differenzierbarkeit eines Integrals nach der oberen Grenze. Gött. Nachr. 1893, 696-700.
- Ersatz des Pascalschen Satzes für den Fall imaginärer Punkte. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 38, 381-383. 1893.
- Zur Konstruktion eines Kegelschnitts aus fünf Punkten. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 39, 63. 1894.
- Projektiv-geometrischer Beweis des Satzes: "Der geometrische Ort aller Punkte, für welche die scheinbare Größe eines Kegelschnitts dem
Quadranten gleichkommt, ist ein Kreis". Zeitschr. f. Math. u. Phy. 39, 315-320. 1894.
- Wann hat eine durch neun Punkte gegebene Kurve dritter Ordnung einen Doppelpunkt? Leipz. Ber. 47, 515-531. 1895.
- Über den Zusammenhang zwischen den Steinerschen und den Ponceletschen Polygonen. Leipz. Ber. 47, 352-374. 1895.
- Untersuchungen über eine zwei-zweideutige Verwandtschaften und einige Erzeugnisse derselben. Leipz. Abh. 21, 439-503. 1895.
- Beitrag zur Mannigfaltigkeitslehre. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 41, 231-232. 1896.
- Über die durch die leuchtende Sonnenkugel und den Saturnring erzeugte Schattenfläche. Leipz. Ber. 48, 530-582. 1896.
- Lineare Konstruktion der Fläche zweiter Ordnung aus neun Punkten. Leipz. Ber. 49, 315-328. 1897.
- Projektiver Beweis vom Schwerpunktsatz des Vierecks. Leipz. Ber. 50, 254-260. 1898.
- Zur Hesseschen Konstruktion einer Fläche zweiter Ordnung aus neun Punkten. Zeitschr. f. Math. u. Phy. 43, 334-338. 1898.
- Über orthogonale Invarianten der Kurven dritter Ordnung. Leipz. Ber. 51, 317-353. 1899.
- Über ultraelliptische Integrale. Leipz. Ber. 52, 105-116. 1900.
- Lineare Konstruktion einer Raumkurve dritter Ordnung aus drei Paaren konjugiert imaginärer Punkte. Leipz. Ber. 54, 121-124. 1902.
- Projektiver Beweis einiger elementaren Sätze aus der Theorie der ebenen Kurven dritter Ordnung. Leipz. Ber. 54, 125-135. 1902.
- Integralrechnung einer Differentialgleichung zweiter Ordnung. Leipz. Ber. 54, 136-138. 1902.
- Über orthogonale Invarianten und Kovarianten bei Kurven dritter Ordnung mit unendlich fernem Doppelpunkte. Leipz. Ber. 55, 108-129. 1903.
- Über eine Gaußsche Reihe in verschiedenen Teilen ihres Konvergenzgebietes. Gött. Nachr. 1904, 465-466.
- Parameterdarstellung der Schnittkurve zweier Flächen zweiter Ordnung. Leipz. Ber. 56, 257-272. 1904.
- Bemerkung über das elektrische Potential bei geradlinigen Elektroden. Leipz. Ber. 57, 68-78. 1905.
- Winkeltreue Abbildung einer durch zwei aufeinander senkrecht stehende geradlinige Schlitze begrenzten Ebene auf ein Dreieck. Leipz.
Ber. 57, 79-86. 1905.
- Über eine Abbildungsaufgabe. Unterrichtsblatt f. Math. 11, 106. 1905.
- Gedankenlose Denker. Eine Ferienplauderei. Jahresber. D.M.V. 15, 434-438. 1906.
- Erklärung. Jahresber. D.M.V. 15, 590-592. 1906.
- Eulersche Integrale. Gött. Nachr. 1906, 504-506.
- Eine Abbildungsaufgabe. Leipz. Ber. 58, 172-191. 1906.
- Bemerkung zum Aufsatz des Herrn Frege. Jahresber. D.M.V. 17, 56. 1908.
- Über eine mit dem Vierseite verknüpfte Konfiguration. Ber. Math. Seminar Jena 1907/08, 14-17. 1908.
- Parameterdarstellung der Kurven vierter Ordnung. Leipz. Ber. 60, 306-324. 1908.
- Parameterdarstellung der Kurven dritter Ordnung. Leipz. Ber. 61, 132-149. 1909.
- Parameterdarstellung der Kurven dritter Ordnung. (Fortsetzung). Leipz. Ber. 62, 197-217. 1910.
- Über den Steinerschen Strahlenbüschel. Leipz. Ber. 63, 27-64. 1912.
- Über die Resultante zweier quadratischer Gleichungen. Math. Sem. Jena Ber. 1911/12, 8-9. 1912.
- Über die Konvergenz einer Fourierschen Reihe. Gött. Nachr. 1912, 681-686.
- Über die äquianharmonische Kovariante zweier Kegelschnitte. Leipz. Ber. 64, 446-478. 1912.
- Dreieck aus den Mittelloten der Seiten bis zum Umkreismittelpunkt zu konstruieren. Unterrichtsbl. f. Math. 19, 67-69. 1913.
- Über einen Satz von Rosanes. Leipz. Ber. 65, 316-325. 1913.
- Beiträge zur Theorie der elliptischen Funktionen. Leipz. Ber. 66, 83-97 und 67, 201-216. 1914/15.
- Der Abel-Dirichletsche Satz. Leipz. Ber. 67, 217-220. 1915.
- Über den Steinerschen Strahlenbüschel und den Dreispitz. Abh. d. Sächs. Ges. d. Wissensch. 35, Nr. 3. 1916.
- Über die Umkehrung eines Integrals zweiter Ordnung. Leipz. Ber. 69, 63-68. 1917.
- Über die harmonische Kovariante zweiter Kegelschnitte. Leipz. Ber. 69, 461-484. 1917.
- Zum Ponceletschen Schließungsproblem. Leipz. Ber. 69, 287-305. 1917.
- Die Liebmannsche Formel für das Ponceletsche Dreieck. Leipz. Ber. 70, 108-126. 1918.
- Über die harmonischen Kovarianten zweier Kegelschnitte. Leipz. Ber. 70, 289-324. 1918.
- Die harmonische Kovariante zweiter Art für zwei Kegelschnitte mit vier reellen Schnittpunkten. Leipz. Ber.71,
286-310. 1919.
- Über die Cassinischen Kurven. Jahresber. D.M.V. 29, 185-236. 1919.
6. Quellen
- Universitätsarchiv Jena, Dekanatsakten (Protokolle der
Prüfungen) (1879-1921), Personalakte, Handschriftenabteilung
(Autographen) Sign. Aut. T2a-f.
- Generallandesarchiv Karlsruhe. Das mathem. Seminar an der Uni Freiburg.
Dekanatsakten (1874-1879).
- Toten- und Begräbnisbuch von Jena. Bd. 21 / S. 399; Nr. 1457.
- Domstiftarchiv Naumburg, Lebensläufe der
Schüler, Verzeichnis der Lehrer.
- Universitätsarchiv Halle, Rep. 39/23 Blatt 261,
Philos. Fak. II, Nr. 106 S. 61.
- Humboldt Universität Berlin, Universitätsarchiv,
Abgangszeugnisse, Universitätsregistratur Littr. A Nr. 6 Vol. 451
(S. 379).
- Universitätsarchiv Göttingen, Verzeichnis der gehaltenen Vorlesungen an
der Uni Göttingen.
- Universität Erlangen, Dekanatsakten. 1872.
- H. Liebmann: C. J. Thomae. Jahresberichte der D.M.V. 30, 1921. S. 137.
- W. Purkert, H. J. Ilgauds: Georg Cantor. BSB BG Teubnerverlagselschaft, Leipzig 1985.
- C. L. F. v. Lindemann: Lebenserinnerungen. Privatdruck.
|