Von 1952 bis 1969 war Dr. phil. habil Hans Schubert als Professor mit Lehrstuhl und Direktor des Institutes für Angewandte Mathematik an der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg tätig. Das Foto zeigt ihn im Alter von etwa 75 Jahren.
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1908 | Am 1.Mai wurde Hans Herbert Schubert als Sohn des
Reichsbahnobersekretärs FRANZ GUSTAV SCHUBERT und seiner Ehefrau KLARA
EMMA SCHUBERT, geb. GÖTZ, in Weida (Thür.) geboren. Er wurde in der evang. luth. Kirche getauft. |
1918-1927 | Besuch des Realgymnasiums zu Crimmitschau. |
1927 | Ostern dort die Ablegung der Reifeprüfung. |
1927-1933 | Studium der Mathematik und Physik an der Universität Leipzig. Seine Lehrer für Mathematik waren die Professoren O. HÖLDER, E. HÖLDER, P. KOEBE und L. LICHTENSTEIN und für Physik die Professoren P. DEBYE und W. HEISENBERG. |
1933-1935 | Anfertigung einer von Prof. L. LICHTENSTEIN angeregten Dissertation zum Thema Über einige Lichtensteinsche Hilfssätze der Potentialtheorie und ihre Anwendung auf die Hydrodynamik. Betreuer: Prof. Dr. E. HÖLDER an der Universität Leipzig. |
1936 | Am 14. Januar Promotion zum Dr. phil. Vom 1. April bis zum 31. Oktober wiss. Assistent bei Prof. Dr. H. SCHMIDT in Köthen. |
1936 | Am 23. April Ablegung der Staatsexamensprüfung für das höhere Lehramt nach Einreichung einer philosophischen Hausarbeit zum Thema Die Mitwirkung mathematischer Begriffe im Aufbau von Leibniz' Metaphysik (Darstellung und Kritik), Thema von Prof. Dr. LITT, an derUniversität Leipzig. |
1936-1945 | Vom 1. November 1936 bis zum 1. April 1945 an der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof als wiss. Mitarbeiter tätig. |
1940 | Eintritt in die Berliner Mathematische Gesellschaft und in die Deutsche Mathematiker - Vereinigung. |
1943 | Habilitationsschrift zum Thema Zur Berechnung der Abwindkorrektur in der Strahlachse eines Windkanals von kreisförmigem Querschnitt bei Berücksichtigung einer offenen Meßstrecke an der TH Darmstadt erfolgreich verteidigt. |
1945-1947 | Vom 1. Oktober 1945 bis zum 31. Januar 1947 als Lehrer für Mathematik und Physik an der Oberrealschule Crimmitschau tätig. |
1946 | Im Sommersemester Gastvorlesung an der Universität Leipzig. Zum Wintersemester Berufung an die Universität Rostock als Professor mit vollem Lehrauftrag für Mathematik. Wegen Heizmaterialmangels begann diese Tätigkeit erst am 1. März 1947. |
1947 | Zu Beginn des Sommersemesters Antrittsvorlesung in Rostock mit dem Thema: Warum angewandte Mathematik? Am 21. August Heirat der Mittelschullehrerin KÄTE FALKENBERG aus Crimmitschau. |
1948 | Ruf an die Universität Jena nicht angenommen. Eintritt in die Gesellschaft für angewandte Mathematik und Mechanik. |
1950 | Ruf an die Bergakademie Freiberg nicht angenommen.
Am 1. April erfolgte die Berufung zum Professor mit Lehrstuhl an die Universität Rostock. |
1952 | Am 1. Oktober Berufung zum Professor mit Lehrstuhl an die Math.-Nat. Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als Nachfolger des am 7. September 1951 plötzlich verstorbenen H. SCHMIDT . |
1954 | In die Wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt e.V. eingetreten. |
1955 | Berufung zum Mitglied der Sektion für angewandte Mathematik und Mechanik der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. |
1959 | Ab dem 1. Januar bis zum Lebensende Mitherausgeber der Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik (ZAMM). Am 17. März Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle (Saale). Ruf an die TH Dresden zum Nachfolger von Prof. K. Maruhn, der an die Universität Gießen berufen worden war. Der Ruf nach Dresden konnte wegen Wohnungsmangels in der Stadt Dresden nicht angenommen werden. |
1960 | Am 1. September Berufung zum Professor für Angewandte Mathematik mit Lehrstuhl an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Zuerkennung eines Einzelvertrages (Sicherung des Sozialstatus). |
1963 | Ruf an die TH Graz auf die II. Mathematische Lehrkanzel. Auf die Annahme dieses Rufes mußte nach einer Aussprache im Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR verzichtet werden. |
1969 | Am 1. September Berufung zum ordentlichen Professor für Analysis an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Erinnerungsmedaillen der Universitäten Rostock und Halle erhalten. |
1970 | Am 1. Januar vorzeitige Emeritierung aus gesundheitlichen Gründen. |
1987 | Tod am 24. November in Halle. |
Neben dem Anfänger-Kolleg über Differential- und Integralrechnung I, II und III, welches sowohl von Mathematik- als auch Physik-Studenten besucht wurde, hielt Prof. Schubert auch Vorlesungen über Gewöhnliche und Partielle Differentialgleichungen, Potentialtheorie, Strömungslehre und Integralgleichungen. Seinen Vorlesungen lagen stets präzise schriftliche Ausarbeitungen zugrunde, die didaktisch hervorragend ausgefeilt waren. Durch seine Vorlesungen wurden insbesondere auch Physikstudenten, deren Neigungen mehr der experimentellen Physik galten, für die Mathematik begeistert. Eine große Zahl von Studenten schrieb unter seiner Anleitung eine mathematische Diplom- oder Staatsexamensarbeit. |
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1949 | Maria Hasse | Über eine singuläre Integralgleichung 1. Art mit logarithmischer Unstetigkeit |
1954 | Hans-Ludwig Burmeister | Über ein spezielles homogenes drittes Randwertproblem der Potentialtheorie |
1956 | Hans-Günther Gispert | Numerische Behandlung eines 2-dimensionalen Variationsproblems aus der Gasdynamik |
1959 | Gerd Berger | Zur Ermittlung der Strömung eines Karman-Tsien-Gases um ein vorgegebenes Profil |
1960 | Lothar von Wolfersdorf | Über das singuläre elliptische Neumann-Problem für die Tricomi-Gleichung |
1961 | Klaus Wiener | Lineare Integralgleichungen mit Hadamard-Integralen |
1962 | Eberhard Lanckau | Über eine lineare elliptische Differentialgleichung 2. Ordnung mit einem singulären Koeffizienten |
1964 | Wolfgang Schäfer | Die Ermittlung des singulären Bestandteils der Stromfunktion einer kompressiblen Unterschallströmung mit Zirkulation um ein Kreisprofil bei quadratischer Approximation der Adiabate |
1966 | Martin Grabow | Über eine nichtlineare Integralgleichung zur Bestimmung der Stromfunktion von Unterschallströmungen eines Tschaplygingases |
1966 | Martin Schleiff | Untersuchungen einer linearen singulären Integrodifferentialgleichung der Tragflügeltheorie |
1968 | Ulrich Kosel | Berechnung von Verzweigungslösungen nichtlinearer Integralgleichungen vom Hammerstein-Typ |
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[ Inhaltsverzeichnis | Abriss ] | Autor: S. Schmerling |
optstoch@ | 15. Febr. 2016, 9. Nov. 1998, © goma |